Welche Bedeutung hatten Bücher in der DDR und was ist heute vom „Leseland DDR“ geblieben? 20 Ausstellungstafeln laden mit Texten, Bildern und Videos zu einer anschaulichen Zeitreise durch das Leseland DDR ein. Ein Land, dessen Obrigkeit an die Macht des geschriebenen Wortes glaubte und sie zugleich fürchtete. In dem Lesen und Schreiben mit großem Aufwand gefördert wurden, während politisch unerwünschte Literatur in den Bibliotheken nur mit Giftschein zugänglich war und Post und Reisende aus dem Westen nach Gedrucktem durchsucht wurden.
Die Ausstellung erzählt vom Eigensinn der Menschen, die sich ihre Lektüre nicht vorschreiben lassen wollten, die für seltene Bücher Schlange standen und auf der Leipziger Buchmesse so manchen begehrten Titel westdeutscher Verlage heimlich in die Tasche steckten. Die Ausstellungstafeln führen aber auch in die Welt der Krimis, Märchen und Science Fiction ein, sie berichten von der Literatur aus der Sowjetunion, von den schreibenden Arbeitern des sozialistischen Realismus und lassen in alte Kochbücher blicken.
Die Ausstellung ist zugleich eine Anregung für Jung und Alt, nach dem Besuch die alten Bücher aufzuschlagen, um die Geschichte der DDR im Spiegel ihrer Literatur (neu) zu entdecken.