Die Geschichte vom Aufbau des historischen Handwebstuhles im Wendisch-Deutschen Heimatmuseum Jänschwalde

Die Geschichte vom Aufbau des historischen Handwebstuhles im Wendisch-Deutschen Heimatmuseum Jänschwalde

Category : Aktuell

EINE IDEE
Am 28. Mai 2018 fand ein Treffen des Arbeitskreises Lausitzer Museenland im Textilmuseum Forst (Lausitz) statt. Dort sprach Frau Schuster, die damalige vertretende Leiterin des Wendisch-Deutschen Heimatmuseums Jänschwalde, mit Herrn Ackermann und Herrn Domann, vom Historischen Verein zu Peitz e.V., ob sie nicht jemanden wüssten der einen alten Handwebstuhl aufbauen, in Gang setzen und in der Webtechnik unterrichten könnte. Herrn Ackermann kam sogleich eine Idee! Ihm fiel „Uschi“ – Ursula Niewidok ein, eine im Ruhestand befindliche Textilingenieurin. Nachdem das Anliegen „Uschi“ angetragen wurde, loderte sogleich ein Flämmchen bei ihr auf und sie versprach, sich der Sache anzunehmen. Mit ins Boot holte sie zur Unterstützung ihren technisch versierten Mann Rüdiger.

IM WENDISCH-DEUTSCHEN HEIMATMUSEUM JÄNSCHWALDE
Vor Ostern 2019 nahmen die Niewidoks Kontakt zu Frau Adam, der Leiterin des Wendisch-Deutschen Heimatmuseums Jänschwalde, auf. Im Ausstellungsraum der Flachsverarbeitung stand der historische Handwebstuhl, welcher im Jahre 2008 vom Museum erworben wurde und schätzungsweise aus dem 18. Jahrhundert stammt (aufgrund des sehr seltenen Blatts/Lade aus Ried/Schilfrohr).
Und so machten sich Ursula und Rüdiger auf den Weg in die verschiedensten Museen der nahen und auch fernen Umgebung. Sogar bis ins sächsische Oederan fuhren sie mit Frau Adam zum Erfahrungsaustausch. Große Unterstützung erhielten sie im Textilmuseum Forst durch Herrn Bus, des Weiteren durch die Frauen Baumert und Poraczki des Museums Sorbische Webstube Drebkau und durch Frau Helga Hofmeister des Museums Die Weberei in Oederan!

DER AUFBAU
Einige Teile mussten nachgebessert oder sogar neu angefertigt werden, wie zum Beispiel die 480 Litzen aus Garn, welche auf den zwei Schäften festgebunden wurden. Im Museum befand sich noch ein sehr gut erhaltenes Riedblatt, das nun wieder zum Einsatz kommen konnte. Die neuen Leinenfäden wurden durch Hilfe von Herrn Bus (Textilmuseum Forst) „auf die Kette geschärt“.

Für ihr aufopferungsvolles Engagement beim Aufbau des historischen Handwebstuhles möchten wir hiermit Ursula und Rüdiger Niewidok, sowie allen Mitwirkenden herzlichst danken. Damit haben sie sich ein kleines Denkmal erschaffen, welches vielen Besuchern des Wendisch-Deutschen Heimatmuseums Jänschwalde Freude bereiten wird. Dank der Zusammenarbeit von Vereinen und Museen im Arbeitskreis Lausitzer Museenland konnte dieses Projekt im September 2020 erfolgreich abgeschlossen werden.
Die überarbeitete Ausstellung „Vom Flachsstengel zur Leinewand“ ist nun mit dem funktionierenden Webstuhl endlich vollständig und für unsere Region ein einmaliges Erlebnis.

Uwe Ackermann
Historischer Verein zu Peitz e.V.


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