Die Trachtenausstellung gibt Einblicke in die sorbische/wendische Trachtenkultur der Gegenwart, zeigt Arbeiten junger Designerinnen und Designer, die sich für ihre Mode von Trachten inspirieren lassen, präsentiert aber auch die Trachtenvielfalt vergangener Zeiten.
Ausgangspunkt für die Auseinandersetzung mit dem Thema ist die wachsende Popularität sorbischer/wendischer Trachten in der Gegenwart. Fast völlig aus dem Alltag verschwunden, erleben niedersorbische Trachten derzeit eine Renaissance, nicht nur in der Brauchtumspflege, sondern zunehmend auch zu vielen anderen Anlässen. Immer mehr Frauen entdecken ihre Liebe zur Tracht und kleiden sich zu familiären, kirchlichen, alltäglichen und öffentlichen Anlässen in Tracht. Manchmal schließen sie sich zu kleinen Gemeinschaften zusammen, um sich gemeinsam in der Öffentlichkeit stolz in Tracht zu zeigen. Zunehmend rückt auch das Thema Nachhaltigkeit von Trachten in den Fokus.
Auch Modedesigner und Künstler beschäftigen sich mit sorbischen/wendischen Trachten und den Techniken ihrer Herstellung. Sie versuchen auf ihre Weise, traditionelle Trachtenelemente mit Mode zu verbinden. Eine der bekanntesten ist die Modedesignerin Sarah Gwiszcz aus Lübbenau/Lubnjow mit ihrem Label WURLAWY. In der Ausstellung sind neben Sarah Gwiszcz, stellvertretend für viele
der Preisträger des SORBIAN STREET STYLE Wettbewerbs 2019, Jan Lorenz aus Halle/Saale, sowie die Modedesignerin Katja Fietz aus Dresden mit einer Kreation ihres Modelabels WOMBLU vertreten.
Ausgewählte historische Trachtenteile aus der umfangreichen Trachten- und Textilsammlung des Wendischen Museums möchten den Besuchern im dritten Teil der Ausstellung die Trachtenvielfalt vergangener Zeiten näher bringen. Sie verweisen auf die damalige besondere Farbigkeit sowie den Material- und Variantenreichtum der niedersorbischen Tracht um Cottbus/Chóśebuz. Trachtenfotografien aus dem 19. und 20. Jahrhundert sowie Filmsequenzen aus den 1930er Jahren vertiefen den Einblick in die niedersorbische Trachtenkultur jener Zeit.